Was macht eine gute Schülerzeitung aus?
"Mobile Medienakademie" zu Gast am Adolfinum
Am 4. Februar 2020 erhielt die Schülerzeitung Adolfinums ganz besonderen Besuch: Zwei junge Mitglieder der "Mobilen Medienakademie" führten einen Workshop mit dem Redaktionsteam durch. Das Thema: Was macht eine gute Schülerzeitung aus und wie kann man die eigene Zeitung verbessern? Ziel des Tages war es, viele Anregungen und Tipps für die Arbeit in der Schülerzeitungs- AG und neue Ideen sowohl zur Gestaltung als auch zu neuen Formaten zu bekommen. So erhielten die Schülerinnen und Schüler beispielsweise einen Einblick in das professionelle Drehen und Scheiden von Videos sowie die Aufnahme von Podcasts.
Die beiden Teamer der Medienakademie sind nicht nur selbst ehemalige Schülerzeitungsredakteure, sondern auch Mitglieder der Jugendpresse NRW. Dies ist ein selbstorganisierter, ehrenamtlicher Jugend-Verband in Deutschland, der junge Menschen mit Interesse an Journalismus und der Zeitungsproduktion fördert. Der Verein, der seinen Sitz in Essen hat, bietet Seminare, Beratungen sowie den bundesweiten Jugend-Presseausweis an.
Der Workshop dauerte von 9 bis 13 Uhr, fand in einem der Computerräume des Adolfinums statt und war voll mit spannenden Themen, guten Tipps und Informationen. Organisiert und begleitet wurde er von den Lehrkräften Anna Benjamins, Lisa Neumann und Lars Heining.
Nach einer lockeren Vorstellungsrunde am Morgen erzählten die Teamer von sich selbst, ihrer Arbeit in der Jugendpresse und von ihrer Zeit als Redakteure in der Schülerzeitung ihrer früheren Schule. Das Schülerzeitungsteam des Adolfinums erfuhr unter anderem, dass ihre Schülerzeitung früher noch nicht online war, sondern monatlich für die Schülerinnen und Schüler gedruckt wurde, was allerdings weniger Gestaltungsmöglichkeiten als bei einer Online-Ausgabe ließ.
Gemeinsam als Gruppe sammelten die Adolfiner anschließend Fragen und Erwartungen für den heutigen Workshop. Auf einem Cluster aus bunten Kärtchen an der Tafel standen dann unsere gesammelten Fragen, die - kombiniert mit den Vorbereitungen der Teamer - den Leitfaden des Workshops darstellten. Fragen, die den jungen Journalisten besonders am Herzen lagen, lauteten beispielsweise "Wie kann ich meine Artikel besonders interessant gestalten?", "Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es außer Artikeln?" und "Wie können wir mehr Leser für unsere Schülerzeitung gewinnen?". Fragen, die inhaltlich an dieser Stelle nicht in das vorbereitete Programm passten, wurden vorerst auf den sogenannten "Fragenparkplatz" geschoben und uns am Ende des Workshops beantwortet.
Nachdem eine Übersicht des Inhalts erstellt worden war, widmeten sich die Referenten der Beantwortung der Frage nach alternativen Medien zum Text. "Hierfür schauten wir uns zuerst alle gemeinsam ein Video eines Jugendnachrichtendienstes als Beispiel an und sammelten anschließend wieder in einem Cluster die Funktionen und Möglichkeiten der Berichterstattung, die ein Video bietet. Zudem arbeiteten wir Merkmale, wie die Perspektive der Kamera oder die Erzählerstimme im Voiceover heraus und hielten diese gemeinsam fest", so Hanna Radny, Mitglied des Redaktionsteams. Nach dem theoretischen Teil waren die Workshop-Teilnehmer gefragt: Nun sollte konkret ein Video geplant und auch gedreht werden, um die Theorie in die Praxis umzusetzen. Dafür teilten sich die Schülerinnen und Schülerin verschiedene Gruppen ein: Die erste Gruppe erstellte ein Storyboard, das alle Szenen des geplanten Videos grob darstellte und die wichtigsten Informationen beinhaltete. Die zweite beschäftigte sich mit dem technischen Aspekt, das Filmen und das gezielte Auswählen von Perspektiven, und die dritte Gruppe sammelte Informationen darüber, welche Möglichkeiten der Verbreitung, beispielsweise in Form der Verknüpfung mit anderen Plattformen, sich bieten. Bei der Arbeit mussten alle Gruppen zusammenarbeiten und wurden mit Tipps und Ratschlägen seitens der Teamer unterstützt.
Am Ende der Arbeitsphase stellten sich die Workshop-Teilnehmer gegenseitig ihre Ideen und Vorschläge vor und stellten fest, dass sie trotz der begrenzten Zeit die vollständige Planung für ein Video ausgearbeitet hatten.
Nach einer Pause begann der zweite Themenblock: das Design der Website und die Verknüpfung mit Social Media. Dafür nutzten die Teamer ein Internetportal, in das Schlüsselworte zu einem ansprechenden Design der Website eingeben konnten. Die Worte wurden durch den Beamer zu einer großen Mindmap an der Tafel zusammengefügt und so erhielten alle eine Übersicht. Besonders im Vordergrund beim Design stand die benutzerfreundliche Darstellung des Layouts. Im Anschluss wurden Verbesserungsvorschläge diskutiert, die zum Beispiel das Logo oder die Farbe unserer Homepage betrafen und die Teamer stellten uns Programme vor, mit denen wir diese bearbeiten konnten.
Im gemeinsamen Gespräch sammelten wir anschließend Möglichkeiten, wie wir unserer Website mit anderen Social Media Plattformen verknüpfen können, um so möglicherweise mehr Leserinnen und Leser für unsere Schülerzeitung zu erreichen.
Zum Abschluss des sehr interessanten und informativen Workshops sprachen die Teilnehmer über ein weiteres Medium, um unsere Schülerzeitung abwechslungsreicher zu gestalten: den Podcast. Diese Idee stieß sofort auf große Begeisterung und sofort wurden die ersten Ideen und mögliche Themen gesammelt.
Hanna Radny ist mit vielen neuen Ideen nach Hause gegangen: "An diesem Tag haben wir jungen Redakteure viele nützliche Tipps und Anregungen zur Verbesserung unserer Schülerzeitung bekommen und darüber hinaus Wissen über die Funktion und die Planung anderer Formate erhalten. Der Workshop war für uns alle sehr lehrreich und wir werden sehr viel des Gelernten in Zukunft bei unserer Schülerzeitung anwenden".
Text: Hanna Radny (Klasse 9a) | Foto: Anna Benjamins.
— [Thomas Kozianka]