Über Schimmelpilze und Neutronensterne
Rückblick auf das Erweiterungsprojekt 2021/22
Am Montag, 28. März 2022 fand im Gymnasium Adolfinum die Präsentation der Ergebnisse des diesjährigen Erweiterungsprojektes statt. Im Rahmen des Projekts bekommen begabte und interessierte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum – und unabhängig vom Unterricht – mit einem selbst gewählten Thema zu beschäftigen. Die Recherchen und sonstigen Bemühungen münden letztlich in einer Präsentationsveranstaltung, bei der die Ergebnisse zu teilweise ungewohnten Fragestellungen vorgestellt werden. So beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr zum Beispiel mit Neutronensternen, Biolumineszenz oder dem Bermudadreieck. Carla Fortmann (11 Jahre) forschte interdisziplinär zu Schimmelpilzen und fand auch in eigenen Experimenten heraus, dass diese Lebewesen mit eher schlechtem Ruf auch eine ästhetische Seite haben und sogar nützlich sein können. Annika Hauschild und Pauline van Holt (6. Klasse) schrieben eine „Liebesgeschichte“, die sie musikalisch mit selbst komponierten Harfenklängen umsetzten. Der Siebtklässler Jaron Schloss programmierte an einer App für das Smartphone.
Anne Fischer, Teilnehmerin am Projekt "100.000 neue Mitarbeiter*innen am Adolfinum - es summt im Bienenstock" und Schülerin der Klasse 7a, berichtet über diesen Tag aus der Perspektive der Teilnehmenden:
In den letzten zwei Jahren konnte das Erweiterungsprojekt nicht wie gewohnt stattfinden.
Zu Beginn der Pandemie musste der Präsentationstag ausfallen und im Folgejahr wurden die Ergebnisse in einer Videokonferenz präsentiert. So freuten sich alle sehr, dass der Präsentationstag des 22. Erweiterungsprojektes unter Einhaltung der aktuellen Coronaregeln stattfinden und auch Kinder in Quarantäne für ihre Vorträge zugeschaltet werden konnten. Anne Fischer, Teilnehmerin am Projekt „
Seit fünf Monaten durften 23 Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Erweiterungsprojektes an einem selbst gewählten, außerunterrichtlichen Thema arbeiten und einen Vortrag dazu ausarbeiten.
Dafür durften sie nach dem Prinzip des „Drehtürmodells“ den Unterricht verlassen.
Ich habe mich in dieser Zeit mit dem Thema Bienen und insbesondere den neuen Schulbienen beschäftigt. Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich in der Imker-AG des Adolfinums bin und das Thema sehr interessant und wichtig finde. Zur Vorbereitung habe ich viele Bücher gelesen, im Internet recherchiert und die Adolfiner Bienen sehr aufmerksam beobachten.
Mir fiel es allerdings schwer, zur Arbeit am Erweiterungsprojekt den Unterricht zu verlassen, denn durch viel Distanzunterricht der letzten zwei Jahre habe ich mich über jede Stunde mit meiner Klasse gefreut. Als ich genug Informationen gesammelt hatte, begann ich meinen Vortrag auszuarbeiten. Dabei musste ich darauf achten, die Vortragszeit von 15 Minuten interessant und informativ zu gestalten.
Das Erweiterungsprojekt ist eine tolle Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum intensiv mit einem Thema zu beschäftigen und das Gelernte zu präsentieren. Es hat mir großen Spaß gemacht und ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt.
Am Präsentationstag haben Herr Kisters (Koordinator des Erweiterungsprojektes) und Herr Klag alle Präsentierenden und Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßt. Alle Anwesenden hatten im Anschluss die Möglichkeit, ihr eigenes Programm aus den vier parallel stattfindenden Vorträgen zusammenzustellen.
Ich durfte direkt mit meiner Präsentation „100.000 neue Mitarbeiter*innen am Adolfinum - es summt im Bienenstock!“ beginnen. Meinen Vortrag habe ich zuvor zuhause oft geübt.
Diesen dann aber in der Schule vor einem interessierten Publikum zu halten, war eine andere besondere und schöne Erfahrung. Anschließend konnte ich mir entspannt die Vorträge der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhören. Da sie parallel liefen, konnte ich allerdings nur einen Teil sehen.
Zunächst hörte ich den Vortrag von Julia Lauff (6a), die sich mit der interessanten Frage „Wie entsteht ein Buch?“ beschäftigt hat. Jaron Schloss (7e) hat dem Publikum sein kreatives Design für eine Rätselapp für das Adolfinum vorgestellt. Nach einer kurzen Pause mit Snacks vom Elternverein habe ich mir den Vortrag von Janosch Zwenger (6b) angeschaut. Dieser hatte die gute Idee, das Publikum statt einer klassischen Präsentation durch eine Art Museumsgang zum Thema Tiermumien im alten Ägypten zu führen. Zum Abschluss hat Leni Gies das Prinzip verschiedener optischer Täuschungen erklärt und eine tolle selbst gebaute Täuschung aus Holz vorgestellt.
Biologische Themen waren dieses Jahr sehr beliebt unter den Vortragenden und sie beschäftigten sich unter anderem mit dem Jagd- und Sozialverhalten von Pinguinen, tiergerechter Haltung in Zoos, dem Bermudadreieck, Schlaf und Träumen, Schimmelpilzen, dem zertifizierten Fischfang, dem Weg zum heutigen Menschen und der Biolumineszenz der Meerestiere.
Pauline van der Holt und Annika Hauschild (6e) präsentierten ein schönes selbst geschriebenes Märchen mit eigener Harfen-Untermalung. Auch physikalische Themen wie Neutronensterne und Brückenbau waren vertreten und die Zuschauenden wurden in die Kaiserzeit und in das Moers zur Zeit der Preußen mitgenommen.
Es war ein informativer und schöner Abend mit tollen Vorträgen und für mich spannend zu sehen, mit welchen Themen sich die anderen Teilnehmenden in den letzten Monaten beschäftigt haben.
Wir danken Herrn Kisters und allen begleitenden Lehrerinnen und Lehrern für ihre Unterstützung und ihr Engagement!
Fotos: Ernst Kisters, Text: Anne Fischer, 7a
— [Thomas Kozianka]