Über das Ruhrgebiet geblickt
Die Klasse 8d auf Chemie-Exkursion in Duisburg
Endlich lassen es die Pandemie-Regeln wieder zu, außerschulische Lernorte zu nutzen, um Unterrichtswissen praktisch erfahrbar zu machen. Zeki Yavuz, Chemiereferendar, schlug aus diesem Grund dem Klassenlehrer der Klasse 8d, Tobias Packenius vor, mit den Lernenden auf eine Exkursion zum Landschaftspark Duisburg-Nord zu gehen. Beide Kollegen organisierten deswegen zusammen gemeinsam den Ausflug, der es den Schülerinnen und Schülern ermöglichte, das Thema "Eisengewinnung" an stillgelegten Hochöfen selbst in Augenschein zu nehmen. Lenni Hnevsa berichtet von dieser Unternhemung im nachfolgenden Text:
Der Tag war gekommen. Am 17. September 2021 fuhren wir per Bus und Bahn zum Landschaftspark in Duisburg-Nord. Der LaPaDuNo ist ein etwa 180 Hektar großer Landschaftspark rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich, der im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park entstand. Nach der zweiten Schulstunde begaben wir uns mit unserem Klassenlehrer, Herrn Packenius und unserem Chemielehrer, Herrn Yavuz zu der Bushaltestelle in der Nähe der Schule. An der Zielhaltestelle angekommen, stiegen wir aus und liefen die Treppen zur U-Bahn runter. Angekommen marschierten wir noch ein Stückchen und befanden uns schon bald an unserem Ziel.
Am Landschaftspark Duisburg-Nord wurde unsere Klasse in zwei Gruppen geteilt, damit wir Abstand wahren konnten. Von dem dortigen Führer wurde uns zuerst erklärt, wann das Eisenwerk aufgebaut wurde und warum es in 1983 wieder geschlossen wurde. Nun gingen wir zu einem großen Becken, dessen Oberfläche man nicht sehen konnte, da diese mit Stahl umrundet und es sehr hoch war. Uns wurde erzählt, dass dieser Behälter mal ein Gasometer war, in dem Gas gespeichert wurde. Als die Fabrik geschlossen wurde, haben mehrere Menschen diesen Tank in ein riesiges Tauchbecken verwandelt, weshalb es im Landschaftspark Duisburg-Nord auch Taucherkurse gibt. Zunächst sind wir bei einer Anlage gewesen bei der damals das flüssige Eisen mit der Schlacke aus einem Loch kam und getrennt wurde. Dazu gab es damals Maschinen, bspw. wurde die Hochofenstichlochbohrmaschine genutzt, um ein Loch zu machen, durch das das Eisen rinnen konnte. Die Hochofenstichlochstopfmaschine war wie der Name sagt, dafür, das Loch anschließend wieder zu verschließen.
Später kletterten wir die Treppen nach oben. Es war so hoch, dass einige sogar unten geblieben sind. Ganz oben angekommen standen wir so hoch, dass man wohl über das gesamte Ruhrgebiet schauen konnte. Schließlich gingen wir wieder runter und fühlten uns alle gut, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Leider sind die schönsten Erlebnisse auch die kürzesten und so befanden wir uns schon wieder auf der Heimreise zur Schule. Letztendlich hatten alle Spaß und wir haben viel über den Produktionsvorgang des Roheisens gelernt.
Text: Lenni Hnevsa, Fotos: Tobias Packenius
— [Daniel Heisig-Pitzen]