"Üben für die Welt da draußen"
Mündliche Prüfungen im Fach Französisch
Im modernen Fremdsprachenunterricht soll oft und viel gesprochen werden. Ziel ist es, dass sich die Jugendlichen in der Fremdsprache im Ausland in Alltagssituationen verständigen können. Dennoch werden die individuellen Leistungen der Schülerinnen und Schüler meist in schriftlichen Prüfungen abgefragt. Warum nicht auch einmal eine mündliche Prüfung? Dies ist ausdrücklich in der gymnasialen Schulordnung (GSO) so vorgesehen: Eine schriftliche Prüfung kann demnach durch eine „qualifizierte mündliche fremdsprachliche Einzel-, Partner- oder Gruppenprüfung“ ersetzt werden.
„Die Schülerinnen und Schüler sollen merken, dass die Übungen im Unterricht etwas mit der Welt da draußen zu tun haben, wenn sie sich zum Beispiel vorstellen und über ihre Vorlieben und Abneigungen sprechen oder einen Kinobesuch planen“, sagt Lina Fießer, die Französischlehrerin des Kurses „Doppeltes Sprachenlernen“ (Klasse 7).
Dass das auch mit Sprachanfängern möglich ist, haben die Siebtklässler klar gezeigt: Sie lernen erst seit einem guten halben Jahr Französisch und waren doch etwas aufgeregt, als es an die Vorbereitungen für die zweigeteilte Prüfung ging, die aus einem Monolog und einem Dialog besteht. Der Monolog wurde im Unterricht erarbeitet und geübt, auf den Dialog mussten die Prüflinge spontan reagieren.
„Je früher die Jugendlichen üben, frei in der Fremdsprache zu sprechen, sei es in Form von Referaten, mündlichen Prüfungen oder anderen Formen von Präsentationen, desto schneller verlieren sie die Scheu davor“, erklärt Lina Fießer das Prüfungsformat.
Und wie fanden es die Prüflinge? „Vor der Prüfung war ich schon mega nervös“, gibt Velten (7a) zu. „Aber nicht so nervös wie vor einer Klassenarbeit“, entgegnet Lisa (7a). „Es war gut, dass man den Monolog genau vorbereiten konnte und auch neue Vokabeln miteinbauen konnte“, meint Isabella (7b) und Marlien (7a) fasst zusammen: „Ich würde gern noch mal eine mündliche Prüfung machen!“
Die Resultate sprechen für sich: Alle Schülerinnen und Schüler haben mit „sehr gut“ oder „gut“ abgeschnitten.
Text & Foto: Lina Fießer.
— [Thomas Kozianka]