Wuseliges Experimentieren: Die Nachwuchsforscher bei der Arbeit.

Annika Schmidt bei MINT-Camp in Grünstadt

In der Zeit vom 11. bis 14. Juni 2018 besuchte Annika Schmidt, Schülerin der Qualifikationsphase 1 (Qph1), das vom Schulnetzwerk MINT-EC sowie seinen Partnern, der Stiftung PfalzMetall und dem Leininger-Gymnasium, organisierte MINT-EC-Camp "Chemie rund ums Auto" in Grünstadt. Welche Brennstoffe können im Auto genutzt werden, um die Erdölressourcen zu schonen? Welche Metalle werden in der Karosserie genutzt? Wo überall im Auto werden mittlerweile Kunststoffe verwendet und welche besonderen Anforderungen müssen diese erfüllen? Wie funktioniert eine moderne Beleuchtung? All diesen Fragen gingen die jungen Nachwuchswissenschaftler nach. Nach ihrer Rückkehr berichtete uns Annika von ihren Erlebnissen.

Junge Forscher unter sich: Die Camp-Crew aus den MINT-EC-Schulen.

Was haben Spinnvliesstoffe, Biodiesel, Kunststoffe und Brennstoffzellen gemeinsam?

Alle diese Dinge zeigen, wie Chemie im Autobau eingesetzt wird: Bis zu einem Viertel der Masse eines modernen Mittelklassewagens besteht aus Kunststoffen und Spinnvliesstoffe werden für Teppiche und Filter im Auto verwendet. Biodiesel als Treibstoff und Brennstoffzellenantriebe sind zwei exemplarische Ansätze, um nachhaltiger Autofahren zu können.

Diese Themen wurden unter anderem beim viertägigen MINT-Camp im Juni zum Thema „Chemie rund ums Auto“ in Rheinland-Pfalz behandelt. Das MINT-Camp fand in Verbindung mit der Stiftung Pfalzmetall, dem Leininger-Gymnasium in Grünstadt und der TU Kaiserslautern statt.

Es gab ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Workshops, Experimenten und einer Exkursion. Die Auftaktveranstaltung beinhaltete einen interessanten Vortrag zum Thema „Neue Konzepte zur chemischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe“ von Professor Lukas Gooßen (Ruhr-Universität Bochum) und am darauffolgenden Tag durften wir dann an der TU Kaiserslautern in einem Experiment selbst ein Biodiesel-Analogon aus Rapsöl synthetisieren.

Diesen Vortrag fand ich nicht nur fachlich sehr informativ, sondern mir hat es auch gut gefallen, eine bessere Vorstellung von der Arbeitsweise eines Hochschulforschers zu bekommen.

In einem Vortrag am zweiten Tag erfuhren wir, wie die Spinnvliesstoffe der Firma Freudenberg hergestellt werden und wo diese in Autos zum Einsatz kommen. Dieser Vortrag war ebenfalls interessant und gab uns nun einen Einblick in die industrielle Produktentwicklung. Im Anschluss an diesen Vortrag führten wir an der TU Kaiserslautern einen Experimentierzirkel in kleinen Gruppen zum Thema „Kunststoffe am und im Auto“ durch. Es gab sechs unterschiedliche Versuche, besonders spannend fand ich die Herstellung von Gummi und eines Polyesterharzes. Während des Experimentierens wurde jede Kleingruppe von einem Studenten oder Mitarbeiter betreut und so konnten wir auch die theoretischen Grundlagen erarbeiten und Fragen stellen. Die Abende verbrachten wir immer in unserer Jugendherberge in Bad Dürkheim.

Erfolgreiche Teilnahme am MINT-EC-Camp: Annika Schmidt (Bildmitte).

Am dritten Tag fand das Programm am Vormittag wieder an der TU Kaiserlautern statt: Wir hörten einen Vortrag zum Thema „Alternative Energien“ und durften danach in einem Versuch ein Modellauto mit Brennstoffzellenantrieb selbst bauen. Nach dem Mittagessen folgte dann die Exkursion in das Opel-Werk in Kaiserslautern. Dort besichtigten wir die Lehrwerkstatt und die Produktionshalle, in der die Metallgerüste für Autositze hergestellt werden. Die Führung durch das Werk war sehr aufschlussreich und es war eine spannende Ergänzung zu Experimenten und Vorträgen. Insgesamt zeichnete sich das Camp dadurch aus, dass wir uns sowohl intensiv mit modellhaften Experimenten und theoretischen Grundlagen auseinandersetzen konnten, als auch Einblicke in praktische Anwendungen und verschiedene Berufsbilder erlangen konnten.

Die Abschlussveranstaltung durften wir Teilnehmer selbst gestalten. Jeder hielt einen Vortrag zum Thema "Chemie rund ums Auto". Zusammen mit drei anderen Teilnehmerinnen bereitete ich einen Vortrag über Brennstoffzellenautos vor, da dieses Experiment uns am besten gefallen hatte und wir uns gerne noch weiter mit dem Thema beschäftigen wollten. Es wurden außerdem Vorträge zu Elektroautos, Korrosionsschutz, Carbon und Polyestern gehalten. Bei dieser Präsentation waren hauptsächlich die Chemie-Grundkurse des Gymnasiums anwesend. Danach erhielten wir unsere Teilnahmebescheinigungen und ließen die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Mittagessen im Schulcafé ausklingen.

Insgesamt hat mir das Camp sehr gut gefallen, da ich viel Neues lernen konnte, viel selbst experimentieren durfte und viele nette Leute aus ganz Deutschland kennengelernt habe. Deshalb kann ich anderen Schülerinnen und Schülern nur empfehlen, sich auf ein MINT-Camp zu bewerben und diese Möglichkeit zu nutzen, die uns unsere Schule als Teil des MINT-EC-Netzwerks, bietet.

Interessierte Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe können sich über die Angebote des MINT-EC bei den MINT-Beauftragten des Adolfinums, Herrn Herrmann und Herrn Schubert, erkundigen!

Text: Patrick Schubert, Annika Schmidt (Qph1) | Fotos: MINT-EC.

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