Riesiger Jubel in Marl: Volleyballer erreichen Bundesfinale in Berlin
Jungenmannschaft gewinnt Landesfinale
Großer Jubel am vergangenen Mittwoch (17. Februar 2016) in Marl: Die Jungen-Volleyballmannschaft des Adolfinums (Wettkampfklasse III) feierte dort den Einzug ins Bundesfinale in Berlin. „Ein echter Überraschungscoup“, freute sich der sichtliche stolze Trainer und Sportlehrer Martin Schattenberg. Denn im Finale besiegten die Adolfiner den großen Favoriten, das Marien-Gymnasium aus Bocholt. „Nach so vielen Jahren ‚Anlaufzeit’ haben wir es endlich auch einmal in der Halle geschafft, nach Berlin zu kommen. Die Jungs haben das fantastisch gemacht und sich für ihre viele Trainingsarbeit selbst belohnt“, so Schattenberg. In Berlin warten vom 26. bis 30. April 2016 die besten 15 Schulmannschaften aus ganz Deutschland auf den Landessieger NRW.
Die Voraussetzung für den Coup schaffte das Team des Adolfinums bei den Bezirksmeisterschaften in Essen Ende Januar: nach langen Jahren mit vielen 2. Plätzen konnten die Moerser Jungs das Carl-Humann Gymnasium Essen endlich einmal auch in der Halle bezwingen. Mit 2:0 blieb man dank seiner Blockstärke – die im Übrigen auch im Landesfinale den Unterschied machte – die Oberhand und sicherte sich nach drei Jahren Wartezeit wieder die Qualifikation für das Landesfinale der besten sechs Schulmannschaften aus NRW in Marl. "Der Erfolg ist umso höher zu bewerten, als dass fast alle Jungen erst zwei Tage zuvor aus der Wintersportfahrt des Adolfinums zurückgekehrt waren und von der Piste direkt in die Halle gewechselt haben", so Trainer Schattenberg. Die Jungen der Wk II mussten sich dagegen demselben Gegner ebenso deutlich mit 0:2 geschlagen geben. In diesem Fall leider „same procedure as every year“.
Beim Landesfinale in Marl wartete in der Vorrunde zunächst die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen auf das Adolfinum. Doch die Siegener fanden überhaupt kein Mittel gegen das klar überlegene Moerser Team. Mit 25:7 und 25:13 wurde der erste Schritt Richtung Finale gemacht. Alle Spieler konnten sich auszeichnen und sich schon mal für die nächste Begegnung gegen das Pelizaeus-Gymnasium Paderborn warm spielen.
Das dies kein Spaziergang werden würde, war angesichts der Paderborner Vereinsspieler schon im Vorfeld klar. Doch der Start verlief vielversprechend: Schnell konnte man sich mit druckvollen Angriffsschlägen und gelungenen Blockaktionen absetzen und einen beruhigenden Vorsprung (11:6; 15: 9) herausspielen. Doch dann der Bruch: Kein Aufschlag wollte mehr gelingen, die Angriffsschläge blieben im Netz hängen oder gingen ins Aus und Paderborn glich beim Spielstand 19 beide das erste Mal aus. Auch Auszeiten und Spielerwechsel von „Lehrer-Trainer“ Martin Schattenberg brachten zunächst keine Besserung des Spielgeschehens.
Und damit nicht genug: Satzball Paderborn bei 24:21. Doch hier zeigte sich die Klasse der Moerser Jungen. Satzball durch einen beherzten Angriffsschlag von Moritz Liebisch abgewehrt, zwei gute Aufschläge hinterher und man war wieder im Rennen. Beim 26:25 verwertete Veit Bils die sich bietende Angriffschance und sicherte seinem Team damit den ersten Satz. Es blieb mehr als spannend, vor allem deswegen, weil sich die Adolfiner weiterhin den Luxus von 10 Aufschlagfehlern leisteten, so dass es immer eng zuging. Aber wenigstens blieb der Moerser Angriff stabil: Alle vier Spieler punkteten ein ums andere Mal (Moritz Liebisch, Veit Bils, Magnus Arens und Clemens Spoo, der im 1. Satz für Jan Schliekmann eingewechselt wurde), so dass sich kein Team absetzen konnte. Mit diesem stabilen Sideout (Angriffe nach der eigenen Annahme) und zwei gelungenen Blocks am Satzende wurde der Finaleinzug mit 25:23 gefeiert.
Im Finale wartete der große Favorit, das Marien-Gymnasium Bocholt, auf die Moerser. Man kennt sich aus der NRW-Jugendliga und dort hatte Bocholt mit seinen Landesauswahlspielern Ben Stovering und Henrik Westhoff bisher stets die Oberhand behalten. Doch die größere Ausgeglichenheit im Kader sollte an diesem Tag den Unterschied machen - für die Jungen des Moerser Adolfinums.
Im Gegensatz zum Spiel gegen Paderborn kam jetzt der Aufschlag und sorgte dafür, dass die beiden Bocholter Hauptangreifer nicht wie gewohnt zum Zuge kamen. Und wenn, dann stand ein ums andere Mal der Moerser Block wie eine Wand. Jeweils zur Satzmitte konnten sich die vier Moerser Jungen (Jan Schliekmann wieder für Clemens Spoo, der sich beim Aufwärmen zum Finale eine Fingerverletzung zugezogen hatte und damit leider ausfiel) absetzen. Mit 25:21 und 25:18 sicherte man sich das begehrte Ticket nach Berlin. Der entsprechende Hüpfkreis durfte da natürlich nicht fehlen, ebenso wie der Siegerjubel bei der Pokalpräsentation.
Der Kader in Marl: Magnus Arens (9e), Veit Bils, Tim Erlacher (beide 8c), Moritz Liebisch, Jan Schliekmann (beide 8a), Henrik Dawel (8b) und Clemens Spoo (7a).
Text & Fotos: Martin Schattenberg
— [Thomas Kozianka]