Toller Titel: Das Schülerzeitungsteam auf der ersten Seite der Rheinischen Post.

Exkursion zur Rheinischen Post nach Düsseldorf

Am 24. November besuchten die Redakteurinnen und Redakteure der Adolfiner Schülerzeitung viewpoint@GAM zusammen mit ihren Lehrerinnen Lisa Neumann und Christina Ingenwerth die Rheinische Post in Düsseldorf. Dieser Ausflug ergab sich aus dem Preis, den die Schülerinnen und Schüler beim Schülerzeitungswettbewerb der Sparkasse erhielten. Hannah Kambartel, Redaktionsmitglied aus der 9e, berichtet über den Ausflug.

Beeindruckend: Alte Druckmaschinen zur Zeitungsherstellung.

"Lange haben wir überlegt, wie wir die Prämie unseres Gewinns beim Sparkassen-Schülerzeitungswettbewerb sinnvoll nutzen können: wir haben uns entschlossen, das Druckhaus der Rheinischen Post zu besuchen. Am 25.11.16 war es dann endlich so weit. Die Redaktion unserer Online-Schülerzeitung viewpoint@gam durfte in Begleitung von Frau Neumann und Frau Ingenwerth für fünf Stunden die Schule verlassen und sehen, wie große Zeitungen arbeiten. Es ging also nach der 1. Stunde für uns los. Aufgeregt und voller Vorfreude stiegen wir in den Bus, der uns nach Düsseldorf fuhr. Das Gebäude der Rheinischen Post, die wir besuchten, war riesengroß.

Der erste Teil unserer Exkursion begann mit einer Fragerunde. Eine Dame der Rheinischen Post erklärte uns, dass es die RP schon seit 1946 gebe. Also wurde sie kurz nach dem zweiten Weltkrieg gegründet. Heute ist die Zeitung immer noch im Besitz der drei Gründungsfamilien, aber natürlich sind die Nachfahren der Gründer nun verantwortlich. Ebenso durften wir uns während der Fragerunde die Deckseite der ersten Rheinischen Post ansehen, die als Aufmacher einen Artikel zur Kürzung der Lebensmittelrationen und zum Auftakt der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse abbildet. Zwischendurch wurde uns immer wieder die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen. Zudem wurde uns etwas über den Arbeitsalltag der Journalisten erzählt. Diese müssen erst um 10 Uhr zur Arbeit kommen - welch ein Luxus! Jedoch müssen sie dafür auch umso länger arbeiten, da oftmals auch noch am späten Abend Veranstaltungen stattfinden, von denen am nächsten Morgen natürlich in der Zeitung berichtet werden soll. Wir haben erfahren, dass die meisten Redakteure in ihrem lokalen Bezirk arbeiten, sodass sie näher am Geschehen sind. All das, was in dem jeweiligen Bezirk geschieht, wird somit in diesem Lokalteil berücksichtigt, welchen nur die Leser erhalten, die in dem jeweiligen Bezirk ansässig sind. Die überregionalen Teile sind jedoch immer gleich - zumindest geht man davon aus. Doch so ist es nicht: findet zum Beispiel ein wichtiges Sportevent erst spät abends statt, also nach 21.15 Uhr, wenn die ersten Zeitungen bereits gedruckt werden, so gibt es einen sogenannten Lückenfüller. Das bedeutet, dass bis das Event vorüber ist, dort ein anderer (unwichtigerer) Artikel steht und dieser dann in letzter Minute noch ausgetauscht wird. Da aber einige Zeitungen per Post in entferntere Regionen geschickt werden müssen, können diese nicht auf den Ausgang dieses Events warten. So landen dort also die Zeitungsausgaben mit dem Lückenfüller. Am Ende des Gesprächs mit der Dame der Rheinischen Post wurden wir über die Druckmöglichkeiten einer Zeitung aufgeklärt, wobei uns der Unterschied zwischen dem damaligen Druckvorgang und dem heutigen, schnelleren und effizienteren Druckvorgang geschildert wurde.

Ein tolles Team: Die Redaktion der Schülerzeitung hat gemeinsam Spaß.

Dann ging es im zweiten Teil unserer Exkursion auf "Erkundungstour" durch die "Zeitungsfabrik". Eine andere Dame führte uns zuerst in die Lagerhallen des Zeitungspapiers. Dort waren hunderte von Rollen in unterschiedlichen Breiten, gelagert. Dass so viele Rollen täglich für den Druck verbraucht werden, war fast unvorstellbar für uns. Wir sahen, wie ein Arbeiter die Schutzpappe abnahm und das Zeitungpapier dann weiter auf seine Reise zum Druck schickte. Wir folgten der Papierrolle bis zu seiner nächsten Station: Dort wurden die Rollen mithilfe von Gabelstapler-Robotern in Regale einsortiert. Unser nächster Halt war der spannendste: Hier konnten wir nämlich sehen, mit welcher Geschwindigkeit die Zeitungen und Werbeprospekte, die hinterher als Einlagen in den Zeitungen landen, gedruckt werden. Zur gleichen Zeit können an sechs verschiedenen Stationen die verschiedenen Lokalteile der Rheinischen Post oder verschiedene Werbeprospekte gedruckt werden - bis zu 90.000 Exemplare die Stunde. Zuletzt haben wir uns die Lagerhalle angesehen. Dort war ein einziges Durcheinander an Zeitungsgreifern, welche die Zeitungen vom Druck nehmen und sie zur Lagerhalle bringen. Dort gibt es auch eine Maschine, in der die Werbeprospekte in die Zeitung eingelegt werden. Dann waren wir schon am Ende unserer Erkundungstour und mussten wieder zurück zur Schule.

Der Tag hat uns allen sehr gefallen und wir waren sehr beeindruckt über den Ablauf eines so großen Zeitungsbetriebes wie der Rheinischen Post. Aber besonders beeindruckend waren die riesigen Hallen und die Mengen an Papier, die für den Druck benötigt werden.

Wusstet ihr eigentlich, dass eine Zeitung 4€ kosten müsste, wenn davon die komplette Herstellung, die Arbeitszeit der Redakteure usw. bezahlt werden müssten? Wir zumindest nicht, weshalb wir uns sehr wunderten, als uns erzählt wurde, dass wir nur 1,60€ für ein Exemplar der RP bezahlen müssen. Dies liegt daran, dass die Zeitungen durch die Werbeeinlagen und die in der Zeitung abgedruckte Werbung bis zu 72.000€ einnehmen und somit keine Verluste machen: ein Unternehmen muss also bis zu 72.000€ bezahlen, damit ihre Werbung einmal in den 300.000 Exemplaren der RP erscheint. Unfassbar, oder?"

Fotos: Lisa Neumann | Text: Hannah Kambartel, 9e

Das ganze Bild: Die Überraschungs-Titelseite in der Großansicht.

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