Prävention gegen Cybermobbing
Polizeivortrag für Jahrgangsstufe 7
Am 19.März 2024 hielt die Kriminalhauptkommissarin Sandra Epping auf Einladung der Politikreferendarin Shadi Zarabian den Schülerinnen und Schülern der 7. Klasse des Gymnasiums Adolfinum einen 90-minütigen Vortrag über das Thema: Sicherheit im Medienalltag. Sie bezog sich besonders auf die Punkte Mobbing, Cybergrooming und Bilder im Netz.
In ihrem Vortrag wurden wichtige Inhalte und Verhaltenstipps genannt, welche Lea Hülsbusch, Schülerin der 7c, in diesem Artikel darstellt:
Schülerbericht Lea Hülsbusch
Fr. Epping eröffnete den Vortrag mit ein paar Grundinformationen über die Internetnutzung, wie zum Beispiel, dass alles, was einmal im Internet ist, auch für immer darin bleibt - es vergisst nichts. Man könnte es sich wie ein Tattoo vorstellen: Wenn es einmal im Internet steht, lässt es sich nicht mehr so leicht löschen. Ein weiteres Problem ist, dass man nicht alles glauben sollte, was im Internet steht. Oft werden Fake News verbreitet, die die Nutzer dann glauben. Wenn du also Informationen auf Social Media findest, überprüfe sie immer mit einer vertraulichen Quelle, z. B. Mimikama. Dir sollte beim Surfen bewusst sein, dass Algorithmen deine Daten speichern und dazu benutzen, um dir gezielt Videos und Werbung anzeigen zu können, um mehr Gewinn zu erzielen. Bei manchen Plattformen wie TikTok reicht es sogar ein Video nur zu Ende zu schauen. Ebenfalls wichtig im Hinterkopf zu haben ist, dass es über 4,5 Millionen Internetnutzer gibt, welche alle deine persönlichen Daten und Fotos/Videos, die du im Internet preisgibst, benutzen können. Manchmal tauchen sie sogar in ganz anderen Zusammenhängen wieder auf. Dieser Punkt führte auch gleich zum nächsten Thema: Bilder im Internet. Jeder Mensch hat das Recht am eigenen Bild. Niemand darf ohne deine Erlaubnis ein Foto von dir machen und/oder dieses weiterleiten, geschweige denn ins Internet stellen. Sollte man es trotzdem tun, ist dies strafbar. Sollte dir so etwas passieren, erstatte sofort Anzeige! Selbst bei den Bildern von Google muss man aufpassen, denn eigentlich ist es nicht erlaubt dieses ohne Einverständnis zu benutzen und auch bei Apps zum Chatten (wie z.B. WhatsApp) ist es nicht gestattet, dass Bilder, welche dir geschickt werden, weitergeleitet, ins Internet gestellt oder Anderen gezeigt werden, denn der Absender des Bildes hat nur dir erlaubt, dass du es benutzt.
Kommen wir also zu Punkt drei des Vortrags: Mobbing. Mobbing gibt es auf der ganzen Welt und es wird zunehmend schlimmer. Meist verläuft es immer nach dem gleichen Schema: Es gibt einen Mobber, der sich für supertoll und mächtig hält. Meist hat er dann noch Anhänger, die mit ihm zu tun haben und mobben, damit sie selbst nicht gemobbt werden. Der „Gemobbte“ ist meistens alleine und hat schon so manchen Stolperstein in seinem Leben erlebt. Der Rest der Gesellschaft findet dies meist auch nicht besonders gut, sie sagen aber nichts, da sie Angst haben, selbst gemobbt zu werden. Das größte Problem vom Mobbing ist, dass es das Selbstbewusstsein des „Gemoppten“ runterzieht. Manchmal kommt es sogar zu Selbstmordgedanken, weil es auch Zuhause nicht gut läuft und das Mobbing aus der Schule durch das Internet fortgesetzt wird. Wichtig hierbei ist: Hole dir Hilfe!! Hilfe holen ist nämlich kein Petzten! Das gilt immer!
Bevor ich mit dem letzten Punkt von Fr. Eppings Vortrag beginne, möchte ich euch zuerst eine Frage stellen. Habt ihr schonmal von einer Internetbeziehung gehört? Also Liebe übers Internet ohne, dass sich die beiden Personen je gesehen haben? Wenn ja, dann wisst ihr sicher, wie schlimm das ist. Diejenigen, die auf die Frage mit nein antworten würden, möchte ich den Punkt einmal erläutern. Punkt fünf, welchen Fr. Epping angesprochen hat, war nämlich Cybergrooming. Das meint die oben genannten Internetbeziehungen, welche meistens böse enden. Es ist nämlich so: Wenn dich jemand Fremdes im Internet anschreibt, würdest du wahrscheinlich nicht daran denken, sich mit dieser Person anzufreunden oder gar eine Beziehung zu führen. Trotzdem passiert das immer wieder. In dieser speziellen Situation siehst du die Gefahr meist nicht kommen. Die Täter machen dir Komplimente, loben dich und tuen so, als würden sie dich lieben. Doch das tun sie definitiv nicht. Die Täter sind meist zwischen 30 und 50 Jahren alt. Solche Leute nutzen Minderjährige aus, indem sie Zuneigung vortäuschen, über ihr Alter lügen und vieles mehr. Sie bringen dich dazu intime Fotos von dir zu schicken. Es gibt drei Sachen, die die Täter verlangen können:
- Pornografisches Material, das dann verkauft wird und auf Webseiten landet.
- Geld, indem sie dich erpressen (schick mehr oder sie schicken es an Familie etc.)
- Sie wollen sich mit dir treffen.
Glaube den Leuten im Internet nie, egal was sie dir sagen. Sollte dir oder Bekannten so etwas passieren, dann hole Hilfe! Denn das, was diese Menschen machen, ist ein Verbrechen. Am besten sprichst du mit jemanden darüber und wenn du deinen Eltern nichts sagen möchtest, dann kannst du auch die Nummer gegen Kummer anrufen (116-111). Da kannst du anonym anrufen und dein Problem schildern (funktioniert auch bei anderen Beschwerden wie Mobbing, Bilder von dir werden verschickt…). Man sollte aber auf keinen Fall aus Scherz anrufen, denn dann blockierst du ein Telefon für Jemanden, der vielleicht wirklich Hilfe braucht. Falls du noch mehr Informationen über Cybergrooming brauchst, kannst du dich einfach mal auf „klicksafe“ oder „Polizei für dich“ durchklicken. Um dich vor Cybergrooming zu schützen mach immer den Oma Check: Würdest du das Bild deiner Oma schicken? Wenn nein, gehört es auch nicht ins Netz. Bei Fremden Personen solltest du aber am besten einfach keine Chatanfragen annehmen. Ebenfalls muss man im Hinterkopf behalten, dass über 40% der Besitzer von Kinderpornografie Kinder und Jugendliche selbst sind. Es reicht, wenn dir so etwas geschickt wird. Sollte dies der Fall sein, melde es, um den Verdacht von dir zu lenken. In diesem Fall solltest du schreiben, dass die Person aufhören soll solche Bilder zu teilen und du von solchen Bildern nichts wissen willst. Wehrst du dich nicht dagegen und teilst die Bilder vielleicht, muss die Polizei einschreiten. Sie muss alle elektronischen Geräte, die ins Internet können einziehen und in Beschlag nehmen, weil du pornografisches Material freiwillig besitzt. Wenn du dich wehrst und das Bild von deinem Gerät löscht (denke daran es auch aus deiner Galerie zu löschen), hat die Polizei keinen Grund dein Handy einzusammeln oder gar dein Haus zu durchsuchen.
Ich hoffe, dass ihr jetzt mehr über die Gefahren im Netz Bescheid wisst und euch dagegen schützen könnt. Denkt an alles und beachtet, dass ihr selbst kein Verbrechen begeht.
— [Daniel Heisig-Pitzen]