Ausgezeichnet: Niklas Balbon und Philipp Oberberg bei der Preisverleihung in Bonn.

Landessieger: Zwei Adolfiner beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten erfolgreich

Niklas Balbon und Philipp Oberberg überzeugen mit Arbeiten zum Thema "Anders sein"

Philipp Oberberg und Niklas Balbon (beide aus der Qualifikationsphase 1) sind Landessieger beim "Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten" geworden. Am 22. Juni 2015 wurden beide im Haus der Geschichte in Bonn ausgezeichnet. In ihren Arbeiten setzten sie sich mit dem Wettbewerbsthema "Anders sein - Außenseiter in der Geschichte" - unter jeweils selbst gewählten Schwerpunkten - auseinander. So beschäftigte sich Philipp Oberberg in einem Fallbeispiel mit der Frage, wie es Andersdenkenden nach der Revolution von 1848 mit der einsetzenden Restauration erging: Am Beispiel des liberalen Xantener Vereinsblatts untersuchte er wie, sich die Einschränkungen der Pressefreiheit auswirkten. Niklas Balbons Arbeit steht unter der Überschrift "Blumen statt Steine" und widmet sich der Asyldebatte der 80er- und 90er-Jahre. Er untersuchte, wie in Moers mit Asylbewerbern umgegangen wurde und wie diesen sowohl fremdenfeindliche Ablehnung entgegenschlug, aber auch echte Gastfreundschaft zu teil wurde. Schulleiter Hans van Stephoudt gratuliert den beiden Preisträgern herzlich: "Es freut mich außerordentlich, dass die Zeit und Anstrengeungen, die die beiden in ihre Arbeiten investiert haben, durch diesen Preis gewürdigt wird. Und beide Arbeiten machen deutlich, dass sich die Auseinandersetzung mit Geschichte für unsere Gegenwart lohnt. Die Frage von Pressefreiheit und der Umgang mit Flüchtlingen sind schließlich hochaktuelle Themen".

Urkundenübergabe: die Dokumentarfilmerin und Journalistin Ulla Lachauer übergab die Auszeichnungen.

Entstanden sind die beide Arbeiten im Rahmen des Projektkurses Geschichte im Schuljahr 2014/15, in dem sich ingesamt 15 Schülerinnen und Schüler dem Wettbewerbsthema "Anders sein - Außenseiter in der Geschichte" widmeten und ihren Forscherblick dabei auf "Andere" und ihre Geschichte in Moers und Umgebung richteten: Wie wurde in den 1960er-Jahren in Moers mit türkischen Gastarbeitern umgegangen? Warum wurden Turner im 19. Jahrhundert drangsaliert? Warum stritten Moerser und Belgier 1923 um einen Freiheitsbaum? Diese und weitere Fragen beantworten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer Projektarbeiten. Darüber hinaus entwickelten die Schülerinnen und Schüler Materialien für einen digitalen Geschichtsführer und erzählen so eine eigene Geschichte von "Anderen" in Moers.

Freude bei den Gewinnern: 250 Euro Preisgeld erhalten die Landessieger.

Die Auseinandersetzung mit solchen Fragen erscheint auf den ersten Blick wenig aktuell, schließlich sind Vielfalt und Buntheit durchaus Kennzeichen einer modernen Gesellschaft. Doch auch Ausgrenzung und Diskriminierung sind weiterhin Teil der Gegenwart: "Die Beschäftigung mit der Geschichte des "Andersseins" lohnt also, um ein Bewusstsein für die Konstruktion von "normal" und "abweichend" zu schaffen. So wird gleichzeitig vor Augen geführt, dass Gleichheit und Verschiedenheit gewaltige Triebkräfte der Geschichte waren und immer noch sind", schreibt der Historiker Michele Barricelli von der Universität Hannover zum Thema. 

Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten - 1973 durch den damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und den Stifter Kurt A. Körber ins Lebens gerufen - ist der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland und will bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken. In diesem Wettbewerbsdurchgang wurden aus insgesamt 1.563 eingereichten Beiträgen 250 Landespreis- und 250 Förderpreisträger ausgewählt.

Text und Fotos: Thomas Kozianka.

— [Thomas Kozianka]

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