
Erasmus+ Fortbildung in Dublin und Jobshadowing in Kopenhagen
Neue Ideen für kreativen und modernen Unterricht
Seit dem Jahr 2023 ist unsere Schule Teil des Erasmus+ Programms der Europäischen Union. Dieses wertvolle Projekt hat es mehreren Kolleginnen und Kollegen bereits ermöglicht, an Fortbildungen im Ausland teilzunehmen und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Das Erasmus+ Programm unterstützt nicht nur die fachliche Weiterentwicklung von Lehrkräften, sondern fördert auch den interkulturellen Austausch und das Knüpfen internationaler Kontakte. Im Rahmen dieses Projekts hatten die Lehrenden Maren König und Daniel Schirra die Gelegenheit, an einer Fortbildung in Irland und einem Jobshadowing in Dänemark teilzunehmen.
Daniel Schirra | Dublin

Bereits zum zweiten Mal durfte ich in den Osterferien an einer Erasmus+ Mobilitätsaktivität in Form einer Fortbildung teilnehmen. Auch dieses Mal war es eine überaus bereichernde Erfahrung, sowohl auf fachlicher als auch auf persönlicher Ebene.
Der diesjährige Kurs mit dem Titel „4Cs Education with AI Tools and Storytelling Techniques“ widmete sich einem hochaktuellen Thema: der Verbindung von künstlicher Intelligenz, kreativem Lernen und der Förderung der sogenannten 4Cs – Communication, Collaboration, Critical Thinking und Creativity. Diese Kompetenzen gelten als zentrale Schlüsselqualifikationen für das 21. Jahrhundert – insbesondere in einer Zeit, in der KI unseren Alltag und zunehmend auch den Unterricht prägt.
Gemeinsam mit Lehrkräften aus verschiedenen europäischen Ländern – darunter Belgien, Ungarn, Spanien und Frankreich – beschäftigten wir uns eine Woche lang intensiv mit der Frage, wie wir unsere Schülerinnen und Schüler durch KI-gestützte Unterrichtsansätze zu mehr Kreativität und kritischem Denken anregen können.

Im Mittelpunkt der Fortbildung standen praktische Anwendungen: Wir lernten verschiedene KI-Tools kennen, entwickelten kreative Unterrichtsszenarien und setzten diese im Rahmen eines Storytelling-Projekts direkt um.
Ein besonderes Highlight war der Austausch mit den anderen Teilnehmenden: Es war spannend zu erleben, wie unterschiedlich Bildungssysteme in Europa funktionieren und wie ähnlich die Herausforderungen oft dennoch sind. Die Kommunikation fand selbstverständlich auf Englisch statt, wodurch auch die eigene Sprachpraxis nicht zu kurz kam.
Neben dem Kurs blieb Zeit, die irische Hauptstadt und ihre Kultur noch besser kennenzulernen. Ich kehre mit vielen neuen Impulsen, konkreten Unterrichtsideen und einem vollen Methodenkoffer zurück. Vor allem aber mit der Motivation, neue Wege zu gehen – und mit der Überzeugung, dass lebenslanges Lernen nicht nur eine Pflicht, sondern ein echtes Privileg ist.
Text & Fotos: Daniel Schirra.
Maren König | Kopenhagen

Am 1. und 2. Mai durfte ich im Rahmen von Erasmus+ zwei unvergessliche Tage an der Bordings Friskole in Kopenhagen verbringen. Schon bei meiner Ankunft wurde ich herzlich von Laila und Mette, zwei wunderbaren Lehrerinnen, die ich im letzten Jahr bei einem internationalen Fortbildungskurs für Lehrkräfte auf Zypern kennengelernt habe, empfangen. Dass aus dieser Begegnung eine so unvergessliches Jobshadowing und ein bereichernder Austausch entstanden sind, macht für mich den besonderen Wert von Erasmus+ aus.
Die Bordings Friskole ist mehr als nur ein Lernort – sie ist ein zweites Zuhause. Zwischen Pflanzen, liebevoll gestalteten Kunstprojekten und skandinavischer Gemütlichkeit entfaltet sich ein Wohlfühlraum, der sowohl die Sinne als auch die Seele anspricht. Die Räume wirken offen, hell, lebendig – fast wohnlich. Kein Wunder also, dass die Schülerinnen und Schüler einen auffallend entspannten Eindruck machen. Stress scheint hier ein Fremdwort zu sein.
Was mich besonders fasziniert hat, ist der starke Sinn für Gemeinschaft. Unterricht findet häufig im Team statt – sowohl auf Seiten der Lehrkräfte als auch unter den Lernenden. Inklusion wird hier nicht nur angestrebt, sondern aktiv und selbstverständlich gelebt. Jeder darf mitmachen, jeder wird gesehen. Und jeden Morgen kommen alle gemeinsam in dem Musiksälen zusammen, um zu singen. Dieses tägliche Ritual schafft nicht nur Nähe und ein starkes Wir-Gefühl, sondern gibt dem Tag einen stimmungsvollen, harmonischen Auftakt.
Ein weiteres Highlight meines Besuchs war der kulturübergreifende Unterricht. Jahrgangsgemischte Gruppen beschäftigen sich dort mit Themen aus Kunst, Literatur und Geschichte – und das auf eine besonders kreative Art: durch Storytelling. Geschichten werden erzählt, erlebt, weitergesponnen – und fördern auf ganz natürliche Weise die Konzentration und das Interesse der Kinder. Eine Methode, die ich auch für meinen eigenen Unterricht mitnehmen werde.
Auch außerhalb der Schule wird in Dänemark viel gelernt. Der öffentliche Nahverkehr ist für schulische Ausflüge am Vormittag kostenfrei – eine großartige Unterstützung für außerschulisches Lernen. So hatte auch ich die Gelegenheit, Biologieunterricht im nahegelegenen Wald zu erleben. Zwischen Bäumen, Moos und Vogelstimmen lernen die Kinder mit allen Sinnen – praxisnah, naturnah, nachhaltig.
Nicht zuletzt hat mich die Sprachfreude der Däninnen und Dänen tief beeindruckt. Fast alle sprechen neben Dänisch auch fließend Englisch, viele sogar Deutsch – und nicht wenige lernen zusätzlich Französisch. Eine Offenheit, die den interkulturellen Austausch unglaublich bereichert und mir viele spannende Gespräche ermöglicht hat.
Mein Aufenthalt an der Bordings Friskole war eine inspirierende Erfahrung voller neuer Perspektiven. Ich nehme viele Eindrücke mit zurück – und vielleicht auch ein kleines Stück skandinavische Gelassenheit für unseren eigenen Schulalltag.
Und wer weiß – vielleicht dürfen wir am Gymnasium Adolfinum in Moers bald auch Gäste aus Dänemark begrüßen. Wir würden uns sehr über einen Gegenbesuch freuen!
Text & Fotos: Maren König.
— [Daniel Heisig-Pitzen]