Zu Beginn des großen Theaterabends stellte die AG der Sekundarstufe I unter der Leitung von Herrn Schirra und Frau Schindler dem begeisterten Publikum ihre Arbeit vor. Die Schülerinnen und Schüler wagten sich in diesem Jahr an ein aufregendes Experiment: Sie beschäftigten sich mit der Frage, ob künstliche Intelligenz (KI) auch Theaterstücke entwickeln kann.

Mit einem Rekord von 41 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Theater AG so gut besucht wie nie zuvor. Um der großen Anzahl gerecht zu werden, wurden die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe entwickelte zunächst eigene Ideen und Handlungsverläufe für ihre Stücke. Diese groben Rahmenhandlungen wurden dann in eine KI eingegeben, um zu testen, wie gut die Technologie im Bereich des Theaters funktioniert.

Schnell stellte sich heraus, dass die Arbeit mit der KI durchaus herausfordernd war. Trotz zahlreicher Versuche und dem Einpflegen vieler verschiedener prompts (Englisch: Eingabeaufforderungen) waren die Ergebnisse zunächst dürftig. Die KI konnte nicht die gewünschte Tiefe und Kreativität liefern, die für ein gelungenes Theaterstück notwendig ist. Diese Erfahrung zeigte den Schülerinnen und Schülern, dass KI im Theaterbereich noch nicht so ausgereift zu sein scheint wie in anderen Anwendungsgebieten.

Unbeirrt von diesen Anfangsschwierigkeiten entschieden sich die Gruppen, selbst wieder die Initiative zu ergreifen und die Stücke weiterzuentwickeln. Mit viel Engagement und Kreativität brachten sie ihre eigenen Ideen auf die Bühne und verfeinerten die Handlungen, Dialoge und Charaktere.

Die drei entstandenen Stücke „Das magische Amulett“, „Der Kampf der Königreiche“ und „Der verlorene Zauberstab“ waren das Ergebnis dieser intensiven Zusammenarbeit. Die Aufführungen waren ein voller Erfolg. Die Zuschauerinnen in der gut gefüllten Aula waren begeistert von den originellen und mitreißenden Darbietungen. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten stolz die Ergebnisse ihrer harten Arbeit und zeigten, dass trotz der technischen Herausforderungen der menschliche Einfallsreichtum unersetzlich ist.

Dieses Projekt hat nicht nur die theaterpädagogischen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefördert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Rolle der KI in kreativen Prozessen geleistet. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Technik weiterentwickelt und welche Möglichkeiten sie in Zukunft bieten wird. Für unsere Theater AG war dieses Experiment jedenfalls eine wertvolle und lehrreiche Erfahrung.

Im vergangenen Schuljahr wurde intensiv gearbeitet: Unser Kurs sowie die begleitende Lehrkraft Frau Meyering investierten viele Freitagabende und Wochenendenden. Bei den Proben lernten wir, selbstbewusster aufzutreten und den Raum nur durch unsere Präsenz einzunehmen. Wir versetzten uns in die Rollen hinein und stellten die Emotionen dar, die die fiktiven Charaktere in bestimmten Momenten fühlten. Dies war anfangs eine Herausforderung, da wir unsere Komfortzone verlassen und über unseren eigenen Schatten springen mussten. Für die meisten von uns war es eine neue Erfahrung so intensiv, in eine Theaterrolle zu schlüpfen. Doch dank der Unterstützung unserer Lehrkraft und der motivierenden Worte unserer Mitschülerinnen und Mitschüler gelang uns dies mit jeder Probe besser. Wir wurden vertrauter mit den zu spielenden Rollen und fühlten uns schließlich vollständig in die Charaktere ein. So erweckten wir die fiktiven Figuren zum Leben.

Durch die immer wieder aufkommende Poesie im Stück und insbesondere durch den berühmten Ausdruck „Carpe Diem“ (deutsch: Nutze den Tag) lernten wir auch etwas auf emotionaler Ebene. „Nutze den Tag, macht etwas Besonderes aus eurem Leben“ – eine Phrase, die eine zentrale Rolle im Stück spielte. Dadurch wurde uns bewusst, wie wichtig es ist, das Beste aus jedem Tag herauszuholen, egal welche Herausforderungen uns begegnen. Dieser Satz und die tiefgründige Botschaft des Stücks zeigten uns, wie wertvoll das Leben ist und dass man es in vollen Zügen genießen und ausgestalten sollte. Neben den erlernten Theaterkenntnissen nahmen wir somit auch wertvolle Lebenslektionen mit. „Carpe diem“ – dieser zentrale Ausdruck sowie die Reise durch die Poesie und die Theaterwelt werden uns wohl für immer verbinden.

Die harte Arbeit zahlte sich aus, denn die beiden Aufführungen am Montag und Dienstag verliefen reibungslos. Ein großes Dankeschön geht an die Technik, die das Stück durch passendes Licht und aufregende Toneffekte abrundete. Außerdem gebührt ein großer Dank unserer Lehrkraft Frau Meyering, die dem Kurs mit viel Engagement und Ideenreichtum dazu verhalf, das Stück zu gestalten und einzustudieren. Ein weiteres großes Dankeschön geht an das Publikum, das uns an beiden Tagen reichlich unterstützte und die Aufführung perfekt machte.

Zum Schluss gilt das größte Dankeschön natürlich allen Darstellerinnen und Darstellern. Ihr habt euch alle individuell weiterentwickelt und die Aufführung mit Bravour gemeistert. Ihr könnt äußerst stolz auf euch und eure Leistung sein!

Nun neigt sich unser Jahr im Literaturkurs dem Ende zu. Der Literaturkurs der Q1 (2024) verabschiedet sich somit von der Bildfläche. Wir wünschen Ihnen alles Gute und vergessen Sie niemals: „Carpe Diem!“